2008-02-03 17:44
caluna

ich liebe diese wiese. so mitten im zivilen sein, eine insel des natürlichen ungehorsam. so hoch als wenn ich hier wieder kind sein darf. so bewegt als ob sie spielen wollte. ein wenig einsamkeit liegt dennoch zwischen den ruinen beider seiten ende, kurz vor den flüssen aus teer und metal. oder ist es nur in mir, dieser dunkle ballon aus weggefallener liebe?
der wind hat hier noch seine alte macht. dies ist die heimat der stille. nicht einmal die vögel nutzen die weite zum rasten, nicht zu stören dieses loch für geräusche. gründe genug diesen ort so zu mögen.
es war zur selben zeit des jahres. als wir zusammen hier waren stand ich einfach nur da, sah dir zu wie du durch das meer der halme flogst. mir wurde vom stehen kalt und vom zusehen warm. du warst glücklich, wenn in einem solchen zustand derlei begriffe existieren. glücklich mit dir. nichts weiter war nötig, hier nicht möglich.
die farne stehen höher als im vergangenen jahr. ihre blüten blenden. verlocken. über dein meer will ich gehen sie zu streicheln. mit lippen sie küssen. nie hat etwas so zartes mein gesicht berührt.
heute bin ich ohne dich. ich wünsche mir, ich würde fühlen so wie du es tatest. ich bin nah dran. doch etwas kühlt, hält zurück vom loslassen. es ist meine wiese, aber dein meer. ich bin nicht delphin oder die möwe. ich bin der baumstamm.

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