2009-12-09 14:52
mi frenn

schreiben. schreiben. schreiben. das gefühl ohne es geht es nicht. und doch immer wieder die momente, die eine ewigkeit beinhalten, in denen alles im außen nicht mehr greifbar ist und man selbst anfängt zu zerfallen im sich durch alles windenden nichts. wenn jedes bessere wissen nichts taugt und die äußeren umstände mit unstillbarerem gewaltendurst, scheinbar unaufhaltsam, das bild der eigenen welt zersägen. tausend kleine teile. splitter der eigenen scheiternden existenz.
wenn der spiegel zerfällt gibt es nichts das bleibt. soll es auch nicht. und doch geschieht es immer wieder zu früh. und plötzlich fehlt jegliche fähigkeit, die in den momenten der gegenteiligen perzeption doch so real, so normal und einfach greifbar war, um den eigenen kopf über wasser zu halten. nicht aufzugeben. weiter zu schwimmen. denn es wird irgendwo land geben. und selbst im falle einer real existierenden hoffnungsabstinenz wird die erkenntnis dieser nur ein weiterer schritt sein.

das telefon knarst mal wieder, die stimme ist leise, die verbindung schlecht. das treffen wird abgesagt. ungewollt. ungeplant. und doch die beste lösung. es ist nicht die zeit. vergiß die kosten, vergiß die konventionen von verabredungen und die damit verbundenen verpflichtungen. es gibt nichts was haltbar außerhalb deiner selbst existiert.

der geruch meine hände erinnert mich. an vergangenes. es scheint mir eine wichtige verbindung zu sein. zu ihr. zu unserem begegnen. zu irgendetwas, das nicht mehr wirklich zu sehen ist. denn je öfter ich einatme, desto mehr schwindet. keine partikel mehr, die eine vergangenheit beweisen. kein halten an unhaltbaren dingen.
doch wie nun ohne rückblick das vorliegende verstehen? wie in eine zukunft gehen, die noch mehr ungewiß bietet? selbst bei klarem verstand schon scheint dies unmöglich. es muß doch irgend etwas geben auf dem die dinge aufbauen?! sowie leben. abschnittsentwerter. eine art fahrschein, die klar macht, eigentlich nur mir selbst, dass ich berechtigt bin weiterzugehen. denn der zug ist leer. kein kontrolleur wird meine existenz verifizieren. nur bin ich der einzige insasse hier und es stellt sich permant die frage: hä? und der verstand versucht sich nicht zu verlieren und über das ganze eine erlernte rationale erklärung zu legen, die wenigstens die groben züge der verrücktheit erklärt. zur sicherungen der temporären existenz. mehr braucht es doch erst einmal gar nicht. aber…

eine einweisung kommt nicht mehr in frage. kam sie wahrscheinlich noch nie. das wäre für meinen ganz persönlichen weg eine flucht. viel flüchtender als jegliche zuvor getane reise. viel schneller weiter weg als jede frau, die ich versucht habe zu meinem zu hause zu machen.
klar, in unseren werdensprozessen hinterlassen wir kollateralschäden ungeahnter ausmaße. die uns rückblickend nur lehren können, jedoch nicht zu bereuen sind. denn sowie ich selbst exakt das bekomme, was ich verdiene (obwohl verdienen die eindeutig falsche vokabel ist), geht es konkret zu ende gedacht jedem so, den ich geliebt, verletzt, verlassen, geholfen habe.
und somit bremst sich der fall. ein wenig übelkeit läßt nicht vergessen um die auswirkungen der bisherigen reise. doch die tränen sind schon getrocknet vom gegenwind und das spannen der gesichtshaut erinnert an den schmerz, der absolut echt und zugleich in keiner sekunde real war.

das telefon spricht klare worte. ein anderes nimmt platz an der zuvor leeren stelle. kein grund übermütig zu werden. doch stärkt sich der glaube. kein geschehen ohne direkte auswirkung. ohne erkennbaren sinn im rückblick. irgendwann. aber dann.

und gebettet in des november tristen winterhimmels unserer breiten, liegt vater sonne und lächelt mir just in diesem moment das ja herunter. guten morgen.

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