2009-12-14 14:09
grad aufgewacht
es kommt mal wieder nichts. die nacht war voller träume, ein dickes packet einer anderen zeit liegt auf meinem nachttischchen davon, und gedanken jagen meinen kopf durch die oberen zimmerecken. doch es kommt nichts. es bleibt nichts davon da. es hält nichts an um geschrieben zu werden. und keine erinnerung an früher oder späte zeiten meines kurzen lebens wollen in worte gelegt werden.
den fernseher einschalten ist die erste tendenz. denn ich bin mal wieder nicht in meinem eigenen leben, sondern borge mir die wände und gerüche und die laken einer anderen frau. weil ich nicht allein schlafen kann seit der winter kam. und kein geräusch dringt an mein ohr in diesem turmzimmer der stadt. in meiner neuen wohnung wäre das ähnlich gewesen, nur das es mein reich gewesen wäre. mein reich, das ich mir nicht traue zu beherrschen. wo die einsamkeit wohnte und jetzt selbst dort ein leerer fleck tront. denn immer wieder, quasi jeden tag, jeden morgen wenn ich versuche aufzustehen und etwas neues zu leben, verliere ich den anschluß. abends kann ich nicht einschlafen aus angst allein mit mir zu sein, morgens kann ich nicht aufstehen, weil die welt so absurd und sinnlos erscheint. so tu ich immer das falsche. mein leben lang. da nützen auch hehre vorhaben nichts. schreiben. ämtergänge. mal den dachboden ausmisten. alte akten aussortieren. die klamotten entstauben, weil ich eh immer nur das gleiche trage. vielleicht mal was anderes anziehen? das schwarz unterstreicht zu gut die einfachheit. ich sitze in einer fremden welt, wage erahne ich vertraute schatten, doch geht mein wünschen nur schräg über den platz, zu einer anderen frau, die auch in einer mir fremden welt wohnt, wo ich vielleicht etwas weniger wage schatten wiedererkannt habe. und dort glaube ich hinzugehören. dabei gibt es keinerlei anhaltspunkte dafür, nicht einmal von ihr selbst, wenn man das ernst nimmt was sie sagt. und ich mache mir meine gedanken, zum tausendsten mal, um irgendwie eine lösung zu finden, die meine herz nicht wieder brechen lässt, das ich seit anderhalb monaten mit all meinem klebeband und den sattelstützen zusammenhalte, nicht wissend wie lange diese sonderbare konstruktion halten wird. nur solange, bete ich, das es nicht mehr bricht danach, bitte. so, genug hypothesen. geborene aus selbstmitleid. ach, ich arme. ich liebe sie doch, warum kann sie das nicht sehen. wenn das nichts wird ist die welt zu ende. und andere menschen gibt es eh nicht, schon gar keine freunde. ich bin doch nicht lebensfähig ohne sie. blah blah. ich ziehe an meinem mantelkragen und trocken hole ich mich aus dem sumpf. selbstständig. das muß ich jetzt vielleicht jeden tag machen und vielleicht wird damit der morgenauswurf ein unerträglich langweiliges ding werden von nun an, aber sei es drum, hier gehts um mehr. der himmel ist blau hinter den wolken. weiter gehts! geworfen und getroffen durch autorin
|
6754 tage (ent)werfend
update: 2015-11-13 12:20 morgenauswurf ist jetzt ein gezeitenreiter projekt inhalte dieser webseite sind lizensiert unter creative commons. projekt: wiedererwachend... |