2009-12-31 14:03
mondfratzen

es ist der letzte tag des jahres. des heftigsten jahres in meinem erinnerungsradius. so unglaublich die ereignisse, so tief der schmerz, so hoch die freude. und es ist vollmond. ja sogar blue moon, zwei volle in einem monat. und eine mondfinsternis obendrein. so etwas geschieht alle 50 jahre. der naechste blue moon 2028, da wird schon alles so anders sein…

und mich umhüllen dieselben alten schatten. die vergangenheit präsentiert sich permanent in den details hinter dem lächeln. dieses jahr sollte die erlösung bringen. tat es auch, bis es sie mir wieder wegnahme. ich soll allein klarkommen, meinte es. und recht hat es. doch nicht so, weine ich in meine öligen hände. und singe "utoooopia".
ich wachse unter schmerzen. das kind, das ich bin, begehrt auf gegen die welt, gegen sich selbst. ich verneine erkenntnisse um den schmerz zu meiden. im besseren wissen, will ich nur noch schlafen und auch die königstage, an denen ich zum knödelessen mal eben in die czeska republika fahre und ein ganzer tag voller verpflichtungen vergeht und keiner schreit, keinem fällt der himmel auf dem kopf ob meiner abwesenheit, bieten scheinbar keine balance zu den einschlägen einzelner sonntage.
und die monde sind nicht die romantischen ganztagsscheiben, so bright, so lovely. keine hasen sehe ich jeher. schon immer war es eine schiefe fratze, die auf mich herabblickte. einfach der mond so wie er ist. unverniedlichtigt. mal hell, mal nicht zu sehen. immer da. so wie der blaue himmel, so wie die sterne und das glück und die höllen aller, die wie ich gehen ohne zu sehen, die träumen ohne zu schlafen und leben ohne zu träumen. nicht wach auf ist der slogan zur zeitenwende, lass fließen die träume, die roten bäche, und trinke das blut deiner ahnen und fülle den krug deiner kinder mit frischem salbei.
doch dann fallen die kleinen - auf stürmischer see fast unsichtbaren – rettungsringe und man muss kurzzeitig nicht strampeln, kann rasten. mi frenn, mi besst frenn rufte an. und nix neues, nix altes, und doch genau das richtige. wir kochen kaffee und lassen das schneetreiben in unsere schlafzimmer. verabredung für später. und alle relationen richten sich neu aus. die macht der ohnmacht schwindet. guten morgen. for life.

zu tun ist. heute viel. immer auch. mach ich was draus. pack die schwalbe an und knatter durch den zweiten winterversuch der jahreszeiten. schaue in den verknüpfung zu meinen gezeiten, lassen passieren das jahr revue. in dankbarkeit und mit lachen kann ich das meiste betrachten. und die untiefen, die unheimlich tiefen tiefen sind logisch, angebracht, selbst bestellt im jahr zuvor. und die letzten träume des jahre tragen luzi und das wissen um den prozess zweitausend, neun, null, ende, anfang.
ich vergebe mir mein fehlbarkeit, ich segne meinen weg, den vergangenen, wie den kommenden. ich segne die veränderung. ich segne euch alle. ich segne die eine. ich segne mich. verneige mich in vorfreude auf das neue im ewigen kreis. friede mit euch!

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