2010-01-14 12:01
tacheles? ulan batar!

von süden her ziehn schwarze kohlewolken durchs winterlich staubige land. es leuchtet der berg. er zieht an. und auf der spitze rollen sie durch den schnee. jugendlich zwischen den bäumen nach unten. im tempo eines steinschlags. heftigst getrieben.
es weht. ein neuer wind zwischen seinen ohren. zwischen ihren schenkeln. der tag war rauh gewesen. mit sonne und wind. mit eiszapfen an seinen augenwinkeln. mit leid auf ihren lippen.
es gab keine federn mehr zu verlieren, hatte er gesagt. irgendwann, als die dämmerung vorbeizog, wie ein alter wind aus der stadt heraustreibt. verweht die düfte der vergänglichkeit.

was ich bin, fragst du?
ich habe das kapital gelesen. und die welt als wille. jungs seven sermons of death. meine zahl im astrologischen zusammenhang. ich habe vier jahre mit hippies im wald gelebt und gemeinschaften erforscht. ich sitze in einer fremden wohnung, nackt unter lianen aus rauch. wasser kühlt mir die brust, schnee rinnt aus meinem schuh. ich lebe mit dir und ohne dich. ich habe mir jeden dargebotenen schoß besucht auf der suche nach zu hause. ich bin weiter gekommen als ich geglaubt habe. ich habe weniger erreicht als ich noch immer könnte, wie du recht meinst. und dennoch ist mir nur der energetische zusammenhalt einer bestimmten, sich permanent variierenden, anzahl von atomen ein hinweis auf eine realität mit dir. ich höre die ganze joshua tree und ersetze kleine sinnhülsen durch erlernte sinndarstellungsmöglichkeiten. worte. worte wie 'meine tochter', 'mein auto', ich, du, gott. es gibt schokolade und tee.

sie hat ihr haar verändert. erneut. ohne es selbst zu bemerken. ist zeit vergangen. und alles was anders werden wollte hat er festgehalten. er hatte versucht sich zu verabschieden als er meinte es sei an der zeit. sie nickte und verstaute das schreiben in ihrem kleinen braunen holzköfferchen unter ihrem bett. er machte damit ein feuer, ein kleines im wald, und bellte mit den hunden. seine geister führten ihn zurück nach marakesh. und nach milano. und er malte ein stück für sie, das ausfuhr nach venezia. bis morgenaufgang. still waiting.

ich telefoniere nach einem alten botho strauß. ich mache manchen tags dinge einfach nur anders um sie anders zu tun. ich verstehe mich meist selbst nicht, genieß doch die meiste zeit mit dem unbekannten ich. ich meine ganz zu lieben wenn ich liebe. sofern ich davon etwas verstehe aus deiner sicht kannst du mir vertrauen. ich habe alle nachrichten von dir gelöscht. die anderen auch.

sie legt still den kopf auf holznen untergrund. neben den galao. zwischen die brötchen und die früchte. endlos. die letzte spur der zweiten seite. immer wieder. rückkehr nach null. rückkehr nach null.

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update: 2015-11-13 12:20 

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