2010-01-15 21:34
leviatans kniescheiben
der alte mann gibt seine ideen in unverständlichkeiten an seine erben. was er sagt ist nicht was er zu sagen wünscht. sein gemüt kreis um andere horizonte. und schneckengleich folgt ihm der leser um verwundert am ende nach einem inhalt zu suchen. der offiziell da ist und die form beschreibt und beschreibt, jedoch nicht den wahren kern dessen, was zu lebzeiten des alten ketzerei war, was für unsere vorväter allerdings schon lesbar hätte sein sollen, aufzudecken vermag. nun schlagen wir es auf und verwundern ein jeder in seinem studierzimmer, ob er denn der einzige sei, der zu entschlüsseln dies fähig war, denn schon am nächsten tag wird keiner eine andere interpretation abliefern als die inquisitoren ihrerzeit.
umdrehen. die rückseite hatte schon immer die wahren perlen bereit. bei den platten unserer kindheit, bei den karten der schatzsucher, bei einzelgeprägten münzen, bei der tatsächlichen entdeckung des mondes im jahre 2011. wenn er nicht kann will sie, wenn gott sich nicht vergißt kann er sich nicht in seiner gesamtheit erfahren. selbst die bibel in ihrer pausenlos verstümmelten form von heute, enthält alle wichtigen hinweise. das hat nicht nur der alte mann schon gesehen. doch ist auch sie lediglich ein verschlüsseltes system von veralteten sinnbildern einer unzulänglichlichen ausdrucksform über realität. sprich: es kann die eine wahrheit aller nie geben, denn sie ist schon da und wird lediglich nach verschiedener interpretation, verschieden gesprochen übermittelt. sodaß - wenn nicht bei miserabelster quote zufällig getroffen - ein exponenziertes missverständnis umhergeht, wie das marxsche gespenst. dies zu verdenken würde wenig sinn machen, erscheint es den kindern von morgen, und dennoch springen heute sehenden auges ganze stämme, nationen im modernen sprachgebrauch, in die verständnislosigkeit und sehen als einzige lichtquelle die brennende lunte unbekannter, nun feinde. vergebt ihnen, vergebt uns ebenso. gut jedoch den alten hier unter uns zu wissen. in verbuchstäblichter unvollkommener form. doch als letzter versuch einer schwarz-weiß-ebene das unkonkrete zu fassen, das unerklärbare zu verstehen, zu leben. und so schreibt ein jeder der unsrigen immer nur seine geschichte unter neuen himmeln. zu weniger ist er nicht fähig, zu mehr bedarf es bewusster trennung von dem was er ist und was er schreibt. oder mütterlicher substanzen, deren verwendung noch immer von monotheistischer obrigkeit verboten ob ihre angst vor eigener mündigkeit. keiner verbietet ohne sich selbst zu beschneiden. eine erkenntnis, die nicht vom schreiben "um etwas neues zu sagen" abhalten sollte, denn wenngleich auch alles schon da war, so war es nie schon zur selben zeit an diesen orten in der selben form. ich selbst verstehe es auch nicht ganz recht. und dennoch spüre ich hinter meinen worten, die möglicherweise weit vor den seinen stehen, eine allumfassende wahrheit, die lediglich gut transkodiert wurde. zu nichts anderem ist der philosoph, der schreiber, der lehrer, der prediger fähig. bei der absolutheit seiner für ihn selbst geltenden realität gebietet es sich aber - meiner meinung nach - niemals eine bewertung worte anderer vorzunehmen. nur wer zuhört kann den sender wechseln, wer etwas zu sagen hat sage dies ohne 'konkurenz' zu spielen. oder er schweige wieder um nach gegebener zeit - in der all die bewichteten worte auf den grund zurückgesunken - ein zweitagealter zuhörer zu werden. in freude und demut. geworfen und getroffen durch autor
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