2010-01-28 12:25
winterstürme
es ist weiß. und hart ist es. und es schmerzt. im gesicht, die hände. gefühlte temperaturen, die so tief liegen, dass man sie schon nicht mehr fühlen kann. so viel tiefer als je zuvor. man packt sich ein. und hält den kopf gesenkt. es ist niemals rückenwind in dieser jahreszeit. nicht zwischen diesen häuserschluchten.
nachzügler drängeln sich kurz vorm eingang des pubs. kurzzeitige kondensation im gelben straßenlaternenlicht macht bunte wolken sichtbar. man schnattert. und immer derselbe spruch. ja, es ist kalt verdammt. wer das nicht merkt hat irgendeine nervenlähmung! weitertreten, türschließen, weg. und von drinnen zusehen wie der schnee über den inzwischen wieder schwarzen, glatten flächen der stadt treibt. überall, kleine dünen bildend. in den kleinen cafés ist es warm und riecht nach mensch. aber es ist warm. keine handlung ohne ausgleich, kein geschenk ohne balance. die treppen nach oben führen ebenso hinab. die frage ist bloß, was man zum ziel hat. dach, wohnung, straße. wenn das innen im außen ist. klarheit, ernüchternde kälte, weitsicht, ein bisschen egoistisch gelebte anarchy im verkehr. lust öfen zu bauen, wieder. weniger spaß am rauchen, jetzt. ein pferd haben, im keller, für heute. und wünsche nach mehr worten. dass nicht nur einzelne sätze im gedächnis bleiben. wenn der dichter seine eigenen gedichte nicht auswendig kann ist er entweder ein künstler, der absolut nicht in der vergangenheit lebt oder als dichter nicht zu gebrauchen. ein urteil, das auch keiner im außen fällen kann. nur reflektieren. wie die flüsse im park wenn sie nachts zu unendlich langen eisbahnen werden. treffpunkt der vampire. es ist doch zu lange kein schnee mehr gefallen. der wind schürft eisstaub von den bergen neben der straße. und da in letzter nacht, sank von oben, endlich, frisches wasser, frisch gerieben, gottes kopfhaut, möglicherweise. hinter den augen führt es zu ruhe. der blick durch die scheibe holt einen aus sich heraus, zwingt zum fokus. ebenso jeder schritt auf fußwegen, die den nachtflüssen alle ehre machen. einer hat es wohl direkt nicht geschafft. jemand hat die handbremse für uns gezogen. trotzdem haben es alle noch rechtzeitig auf arbeit geschafft. bis auf einen eben. es ist schön. ich bin ohne dich. war es zuvor ebenso. zu teilen die freuden eines letzten winters. wünsche. wünschen können. schon dies. dankbarkeit in meinen händen, schmilzt. dem frühling entgegen vor dem du dich fürchtest. lies diesen eintrag nicht, isabel. ich habe soviel mehr schöne worte und noten für dich geschrieben. [tonspur nach der schrift: "start new" von cloud cult] geworfen und getroffen durch autorin
|
6754 tage (ent)werfend
update: 2015-11-13 12:20 morgenauswurf ist jetzt ein gezeitenreiter projekt inhalte dieser webseite sind lizensiert unter creative commons. projekt: wiedererwachend... |