2010-02-01 13:02
euch ansagen machen
es ist nichts das da wäre nicht wert darüber zu schreiben. keine banalität, die man tatsächlich unter den teppich kehren könnte ohne dass man irgendwann stolpert. kein ich liebe dich, kein schmerz in versuchten worten, keine ängste, keine falschen sätze oder andersartige grammatik. nichts, das zu vergessen sei. nicht einmal eure überintellektualität, der stock in eurem hinterteil, mit dem ihr weiterhin versucht geschriebenes in gut und böse und nicht-wert einzuteilen, darf fehlen. keine angst und keine frage. umso mehr sollte man euch in die fresse schlagen, dass der stock sich löse und euch erlaube bequem zu sitzen, andersartiges zu genießen, in naivitäten einzutauchen ob ihrer schönheit einmal eure vorgeformte welt zu vergessen und euren horizont zu öffnen etwas niedrigerem, dass ihr euch bücken mögt um dann die weichheit der blume am wegesrand zu spüren oder den glitzernden leib der vorerst nur schwarzen gefährlichen schlange genauer zu sehen ob ihrer details.
ich habe genug von euch gehört. genug gelesen. ja, oft genug von euch selbst. ihr nervt nicht nur mich, ihr nervt euch doch auch selbst. wenn ihr mal nicht unter anderen profilaten trinkt und lauter werdet, gegenseitiges anheizen und fertigmachen. ihr seid opfer. nicht der tagebuchschreiber oder hausfrauenpoeten. nein, opfer eurer selbstangezüchteten ignoranz, ihr seid hochmütig. man brachte euch bei, um etwas zu sein muss man denken, musst man verstehen, alle tageszeitung, alle zynik & satire. musst man nicken erst und später schellten. musst man fallen bauen und ebensolche erkennen im voraus. musst man schnell laufen können ohne aufzufallen. auf bühnen stehen. schnell erdichten wenn mal neueste informationen fehlen. denn fehler sind nicht zuzugeben. und nachts könnt ihr nicht schlafen, ob der pläne eures intellekts, der sich reibt an falschen buchstabierungen, fantasieworten und –sprache. ihr besserwisser, ohne wahren orgasmus im kopf. ihr die hier die höhepunkte jagt und sie dabei verpasst. eure literatur kann es nicht geben, eure lieder liegen immer in der vergangenheit. und echte menschen, die noch leben und eventuell in eurer nachbarschaft wohnen, denen ist euch eurer gehör nicht wert. kein wunder, daß immer traurigkeit um eure mundwinkel liegt, versteckt unter dem barte des zynikers. ich möchte euch schütteln, weil euer abschätziger blick nach rechts mich persönlich beleidigt, dabei zeigt er nur eure unheimlich tiefe unwissenheit, eure suche nach liebe, die wie ihr selbst wisst niemals aus dem kopf kommen kann. und so wälzt ihr die eine nach der anderen durch laken und versucht danach die tropfen liebe in worten an die wand zu nageln, während sie schon wieder gegangen sind ob eurer taubheit und abgewandter augen. unter euch sind mehr lügener, wichtigtuer und betrüger, abzocker, euch-ins-hirn-scheißer als unter den kleinen spinnern, die versuchen worte zu finden für unerklärliche dinge aus ihrem ach-so-schnöden leben. komplizierte sätze machen, intelligent hochtrabend formulieren, intellektuelles vokabular einlösen, ist handwerk, ist lernbar. unter euch sind keine meister, wenngleich ihr einige meister anbetet statt von ihnen zu lernen. kopisten seid ihr. schlechte kopisten. deshalb euer aufregen. eure sich herablassende litanei, die ihr selbst nicht mehr hören mögt. deshalb die stellen von druck und wut an eurer arbeitszimmerwand in kopfhöhe. kommt doch mal wieder runter. geht in den park, ohne zu bewerten, ohne schon zu schreiben in ironischer letargie. genießt doch vögel und das blätterrauschen tatsächlich. den weitblick wenn der himmel sich öffnet. schreibt nicht, aber lebt. mit uns naiven, mit den anti-intellektuellen, die wir gar nicht sind, wie ihr feststellen werdet. lasst eure abhängigkeit nach schmiß, nach hürdenlaufen über grammatikalische verränkungen, nach irrgärten durch worte bauen. oder wenn, lasst uns dies gemeinsam tun und den spaß nicht vergessen bei jedem schritt hinein, ob beim anpflanzen oder zum ziel finden. denn euer bisheriger schadenfrohsinn ist nicht von dauer wie ihr intelligenterweise sicher schon festgestellt habt. die einladung steht. es ist an euch zu überwinden eure traurigen muster vom übermenschen. wenn ihr mögt behalte ich diesen virtuellen, meinen, rohrstock noch ein wenig in der hand, denn sobald ihr wieder bittet möchte ich euch nichts vorenthalten. solange bis wir auf einer ebene zusammen sonnenuntergänge gucken. geworfen und getroffen durch autor
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