2010-07-01 16:32
kiss me
wieder ein jahr. vergangen. ein weiteres. voll mit menschen, großen und keinen ereignissen. weiber, parties, drogen. und doch nicht die erhoffte bewußtseinserweiterung. das geld floß, in strömen, vorbei. gab auch nichts, wofür es wert gewesen wäre mehr zu haben. der steuerberater streicht sein honorar dennoch, mit einem lächeln, vom tisch in die kleingeldschublade. ich strecke die hand. im baumarkt ein paar patronen kaufen. und nen kaffee trinken. die augen fallen mir seit wochen schon gleich nach dem aufstehen wieder zu.
unten im café lumier bestelle ich egg benedict. ein jahr lang hatte sie mir erzählt, daß sie am nächsten morgen eins für mich machen würde. so gut seien die. hier und jetzt wirft es mich nicht über board. stellt sich die frage, ob es von ihr besser geschmeckt hätte. ob es nur wegen ihr scheinbar besser geschmeckt hätte. ob ich darüber wie es schmeckt gelogen hätte. fragen... der traumschänder kommt vorbei. lässiger gang, hundemarke am gürtel. man zahlt auch steuern für ihn. ich erahne ein geschäft unter dem grinsen und der sonnenbrille. mit einem schwung neben mir, in der anderen hand die kellnerin. ein latte, croissant. alles klar? alles klar. das übliche. zu tun, weniger. naja, wenn niemand weiß daß du schreibst. zum berühmt werden mußte früh sterben. worum geht’s? ach.. zwei tage später stehe ich wieder an der kreuzung und bestelle mir spanisches omlette von der raucherecke aus. saft? nicht um diese uhrzeit. neben dem schwanz in meiner hose macht ein geldbündel anstalten das dickste ding auf der welt gedreht zu haben. zwei flüge. zwei stunden einsatz. nach- und vorbereitung. zwei nutten für jeden inklusive. ein bisschen wenig zeit auf dem rückflug dafür meine ich. es geht ja nicht nur darum mal wieder abzuspritzen. vielleicht bin ich doch der einzige damit. nach hause könnte man auch mal wieder. doch da wartet nur unbezahlte arbeit. hier besteht allerdings die gefahr hingegen in den einen oder die eine zu laufen, wegen der man zu hause die schränke und das bett zerlegt hat. ich schnips die fluppe über den gehsteig und fliehenden fußes kreuze ich die kellnerin mit meinem ei. nur nicht umdrehen sagt mir eine stimme. zweimal um die ecke. bei frank klingeln. „eh, ich hab dreihundert glocken und würd sagen, ab ins klang.kombinat und dann bei dir ein bisschen üben.“ „yeah, mann!“ es knarzt ein wenig und der summer trägt mich vor die wohnungstür. „'n köpfchen und dann los“, weniger als frage gedacht. „feuerzeuge sind immer rar, ja.“ schon im sitzen angesetzt. durchziehen. anhalten. bloß anhalten. ich sehe ihre bluse auf seiner couch. er sieht meinen blick. „hey, prinzessin.“ ruft er in richtung bad. „sei bitte verschwunden wenn wir vom plattenkaufen wiederkommen.“ nachdruck in der stimme. ich kann lächeln. warum es so ist, daß die frau die man will sich nicht festlegen kann und jede andere einen gleich heiraten will, scheint beantwortet bereits in der frage. ich geh ins bad und lege mich auf die kalten fliesen. noch weiter hinausschwimmen sollte ich mir heute abschminken. über den flur tönt ein alter entheogenic track über frischen beats von tanin. klasse wie zeitreisen noch immer funzt. duschen wäre auch mal wieder dringend nötig. zumindest zu empfehlen. alternativ ne fliegenklatsche. mit der hand bin ich bekifft einfach zu langsam für die mistviecher.. geworfen und getroffen durch autor
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6754 tage (ent)werfend
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